Die Ankündigung umfassender Zölle durch Präsident Trump führt zu erheblichen Marktturbulenzen und besorgt Investoren weltweit.
Am 3. April 2025 erlebten die globalen Finanzmärkte nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, umfassende Zölle auf Importe aus verschiedenen Ländern zu erheben, erhebliche Turbulenzen.
Die größte Indexwerte fielen kursstark, da Anleger auf die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen reagierten.
Der DAX-Index fiel um 2,3 Prozent auf 21.873 Punkte und markierte damit den tiefsten Stand seit Anfang Februar.
Der MDAX, der mittelgroße Unternehmen verfolgt, sank um 2,44 Prozent auf 26.824 Punkte.
Auch der EuroStoxx 50-Index der Eurozone verzeichnete einen Rückgang von über zwei Prozent.
Die Zölle, die ab Samstag wirksam werden sollen, sehen eine pauschale zehnprozentige Abgabe auf Importe aus allen Ländern vor, während Exporte aus der Europäischen Union mit beispiellosen 20 Prozent belastet werden.
Diese drastische Maßnahme hat Analysten dazu veranlasst, über eine signifikante Verschiebung der globalen Handelsdynamik zu spekulieren.
Der Marktstratege Stephen Dover charakterisierte dies als den potenziellen Endpunkt der Ära des freien Handels.
Die Ankündigung führte zu einem erheblichen Verkaufsdruck in verschiedenen Branchen, insbesondere in solchen mit starker Exposition gegenüber der Produktion in Südostasien, darunter große Automobil- und Chemiehersteller.
Unternehmen wie Adidas und Puma verzeichneten einen Kursrückgang von etwa neun Prozent.
Anleger, die mit einer sinkenden Nachfrage aufgrund höherer Kosten rechneten, zogen Kapital aus Aktien ab und investierten in sicherere Vermögenswerte.
Infolge der erhöhten Nachfrage nach sicheren Anlagen stiegen die Goldpreise.
Am Londoner Markt erreichte der Preis für eine Unze Gold mit 3.167,84 USD ein Rekordhoch, bevor er sich bei rund 3.128 USD einpendelte, was einem Anstieg von mehr als 15 Prozent seit Jahresbeginn entspricht.
Analysten wiesen darauf hin, dass die Erwartungen an eine wirtschaftliche Verlangsamung aufgrund der Zölle die US-Notenbank Federal Reserve veranlassen könnten, weitere Zinssenkungen in Betracht zu ziehen, was Gold als nicht zinstragendes Anlagegut attraktiver macht.
Neben den Rückgängen der Aktienwerte standen auch die Rohstoffpreise unter Druck.
Brent-Rohöl sank um 2,5 Prozent auf 73,03 USD pro Barrel, während das US-Leichtöl WTI auf 69,75 USD fiel.
Metalle wie Zinn, Aluminium, Kupfer und Nickel verzeichneten ebenfalls Rückgänge zwischen ein und mehr als drei Prozent.
Marktanalysten wiesen darauf hin, dass die Terminkurse für Kupfer und Öl Indikatoren für das globale Wirtschaftswachstum darstellen, wobei die Ölnachfrage insbesondere von den Schwellenländern in Asien abhängt, die stark von den neu auferlegten Zöllen getroffen werden könnten.
Bedenken hinsichtlich der Handelsrichtlinien der USA wurden von Funktionären der Finanzbranche geteilt.
Joachim Nagel, Präsident der Deutschen Bundesbank, warnte vor den Risiken für die globale wirtschaftliche Stabilität und erklärte, dass die Zölle das Gesamtwachstum bremsen und die Preise erhöhen könnten, was die Unsicherheit unter den Marktteilnehmern steigert.
Nagel betonte die Notwendigkeit, die wirtschaftlichen Bedingungen innerhalb der Europäischen Zentralbank (EZB) angesichts dieser Entwicklungen neu zu bewerten.
Die Vorfreude steigt vor dem bevorstehenden Zinssitzung der EZB, wobei die Marktentwicklung einen über 80-prozentigen Wahrscheinlichkeit aufzeigt, dass eine Zinsreduktion bevorsteht.