Deutsche Landkreise fordern Stopp der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen
Der Deutscher Landkreistag äußert Bedenken hinsichtlich der Flüchtlingsaufnahme aus Krisengebieten.
Der Deutscher Landkreistag (DLT), der nahezu 300 Landkreise in Deutschland vertritt, hat einen sofortigen Stopp der Aufnahme von Flüchtlingen aus kriegsgeplagten Regionen gefordert.
DLT-Präsident Achim Brötel, Mitglied der Christlich Demokratischen Union (CDU), äußerte Bedenken zur aktuellen Migrationssituation und forderte die politischen Entscheidungsträger in Berlin auf, die Grenzen der Kapazität Deutschlands zur Aufnahme und Integration von Flüchtlingen zu erkennen.
Brötel stellte in Frage, ob die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen notwendig sei oder ob es für diese Menschen besser wäre, in den benachbarten Krisenregionen zu bleiben.
Er verwies auf den signifikanten Anstieg der Migration seit 2015, wonach in den letzten zehn Jahren etwa vier Millionen Menschen nach Deutschland gezogen sind.
Die Verhältnisse hätten sich erheblich verändert; während es früher reichlich freiwillige humanitäre Hilfen gab, seien die zunehmenden Probleme in Schulen und auf dem Arbeitsmarkt jetzt nicht mehr tragbar.
Brötel forderte eine schnelle Reaktion der kommenden deutschen Regierung, um eine gerechte Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der Europäischen Union sicherzustellen.
Der DLT-Präsident drängte die regierenden Parteien, insbesondere die CDU und die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), die von Friedrich Merz versprochene Migrationsreform ohne Verzögerung umzusetzen.
Er warnte, dass eine fehlende Kontrolle über die Einwanderung zu einem Anstieg der Unterstützung für antidemokratische Parteien wie die Alternative für Deutschland (AfD) führen könnte.
Brötel sprach sich für strenge Maßnahmen aus, einschließlich der Möglichkeit, Asylsuchende an den Grenzen abzuweisen.
Zudem empfahl er, die Leistungen für Personen, deren Asylanträge abgelehnt wurden, zu reduzieren.
Seiner Ansicht nach fördere die Fortsetzung sozialer Unterstützung das Verweilen von Personen in Deutschland, obwohl ihnen dies nicht zusteht.
"In anderen EU-Ländern werden abgelehnten Asylbewerbern die finanziellen Hilfen drastisch gekürzt, was erklärt, warum viele sich entscheiden, zu uns zu kommen", sagte er.
Die Spannungen bezüglich der Flüchtlingspolitik haben in Deutschland zugenommen, insbesondere im Zuge der Koalitionsgespräche zwischen CDU, CSU und SPD.
In diesem Zusammenhang hat Deutschland seine Teilnahme an einem Umsiedlungsprogramm der Vereinten Nationen, das sich an besonders verletzliche Flüchtlinge richtet, vorübergehend ausgesetzt.
Das Innenministerium bestätigte, dass keine neuen Aufnahmen erfolgen werden, bis die laufenden Koalitionsverhandlungen abgeschlossen sind.
Deutschland hatte zuvor zugesagt, bis 2024 und 2025 insgesamt 13.100 Flüchtlinge im Rahmen dieses Programms aufzunehmen, jedoch wurde bisher nur ein Bruchteil dieser Plätze besetzt.
Aktuelle Vorschriften erlauben Ausnahmen nur für Fälle, die sich bereits in einem fortgeschrittenen Bearbeitungsstadium befinden, was auf einen signifikanten Wandel in Deutschlands Ansatz zur Flüchtlingsaufnahme hinweist.