USA verhängen Zölle auf abgelegene Inseln, die Heimat von Pinguinen sind
Die unerwarteten Zollmaßnahmen des Trump-Managements betreffen unter anderem die Heard- und McDonald-Inseln.
Ehemaliger Präsident Donald Trump hat kürzlich ein neues Zollpaket angekündigt, das internationale Aufmerksamkeit erregt hat, insbesondere durch die Einbeziehung der Heard- und McDonald-Inseln, einem abgelegenen und unbewohnten Territorium Australiens.
Diese Entscheidung ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Stärkung der amerikanischen Wirtschaft, die Trump als "Bef liberation Day" bezeichnet hat.
Am 3. April 2025 wurden nahezu alle Länder für potenzielle Zölle gelistet, mit einigen auffälligen Ausnahmen, darunter Russland und Nordkorea.
Die Heard- und McDonald-Inseln sind nahezu menschenleer und dienen als Naturschutzgebiet für verschiedene Tierarten, darunter Königspinguine und Robben.
Sie befinden sich etwa 4.000 Kilometer vom australischen Festland entfernt und sind nur über eine mehrwöchige Seereise von Perth aus erreichbar.
Trotz dieser Isolation und dem Fehlen jeglicher etablierter Infrastruktur werden die Inseln mit einem Zoll von 10 % auf Güter, die in die Vereinigten Staaten exportiert werden, belegt, ähnlich wie andere australische Territorien, die ebenfalls in der Zollliste aufgeführt sind.
Der australische Premierminister Anthony Albanese zeigte sich verwundert über die Einbeziehung dieser Inseln in die Zollmaßnahmen und bemerkte, dass "nirgendwo auf der Welt sicher ist".
Er verwies auf die Besonderheiten des amerikanischen Zollsystems, das auch andere abgelegene Gebiete betrifft, wie die Norfolk-Insel, die einem 29%igen Zoll auf Importe in die USA unterliegt, obwohl sie zu Australien gehört.
Laut Daten der Weltbank aus dem Jahr 2022 importierten die Vereinigten Staaten Waren im Wert von etwa 1,4 Millionen Dollar aus den Heard- und McDonald-Inseln, die hauptsächlich als "Maschinen und elektrische Geräte" kategorisiert wurden.
Historisch schwankte dieser Betrag erheblich, wobei die Importe in den fünf Jahren zuvor zwischen 15.000 und 325.000 Dollar pro Jahr lagen.
Trotz des unbewohnten Status der Inseln wirft die Ankündigung Fragen zu den Methoden und der Logik hinter solchen Zollbewertungen auf.
Anfragen an das Weiße Haus, das australische Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und Handel sowie die australische Antarktis-Division haben bislang keine klaren Antworten geliefert.
Die Zollverhängungen sind Teil eines größeren Trends, der in der Handelspolitik der Trump-Administration zu beobachten ist und häufig Regionen mit einzigartigen geografischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten ins Visier nimmt.
Die Komplexitäten rund um diese Gebiete, einschließlich Saint-Pierre-et-Miquelon, das einem Zoll von 50% ausgesetzt ist, während Exporte aus Frankreich und der EU mit einem Zoll von 20% belegt sind, verdeutlichen ein umfassenderes Muster in der Handelsstrategie der Verwaltung.
Diese ungleiche Anwendung von Zöllen wirft bedeutende Fragen zu den globalen Handelsrichtlinien und internationalen Wirtschaftsbeziehungen auf.