Polen beginnt mit Ausgrabungen in Dziemiany nach neuem Hinweis auf Nazi-Schatz aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Die pommerschen Behörden genehmigen eine Grabung auf dem ehemaligen SS-Ausbildungsplatz in Kaschubien, der laut Zeugenaussagen mit nazi-eigenen Vermögenswerten verbunden ist, einschließlich möglicher Artefakte des Bernsteinzimmers.
Der pommersche Provinzkonservator für Denkmalpflege in Polen erteilte am 1. Juli 2025 eine offizielle Genehmigung für archäologische und Bohrarbeiten an einem Standort in Dziemiany, Landkreis Kościerzyna, in der nördlichen Region Kaschubien.
Der Standort wird auf einen verborgenen, aus dem Zweiten Weltkrieg stammenden Schlitzohrbunker auf dem Gelände eines ehemaligen SS-Ausbildungsgebiets untersucht, von dem man glaubt, dass er versteckte Werte enthält.
Die Ausgrabung wird von Ingenieur Jan Delingowski geleitet, einem ehemaligen Funkoffizier der Handelsmarine, der seit über einem Jahrzehnt private Untersuchungen in der Gegend durchführt.
Sein Interesse wurde durch die Aussage eines ehemaligen Insassen des Gefängnisses Barczewo geweckt, der erklärte, er habe Erich Koch – den Nazi-Gauleiter von Ostpreußen – getroffen, von dem er angeblich den Standort von Kriegswerten erfahren habe, die aus Königsberg geschmuggelt, aber nie nach Berlin geliefert wurden.
Delingowskis Forschungen legen nahe, dass Lastwagen beladen mit Kunst, Schmuck und Gold Anfang 1945 von der Berlinka-Autobahn zwischen Czersk und Człuchów umgeleitet wurden.
Er bringt diese Kolonne mit einem codierten Standort in Verbindung, der als „BSCH“ bezeichnet wird, interpretiert als „Bruß Schutzraum“ – ein verborgener Schlitztunnel, der angeblich auf einem Hügel nahe einem See bei einer verlassenen SS-Kaserne liegt.
Die Genehmigungsunterlagen besagen, dass erste Bodenradarscans unterirdische Anomalien offenbarten, die mit einem versiegelten Bunker übereinstimmen.
Die Genehmigung erlaubt systematische Ausgrabungen unter Aufsicht des Konservators und gewährt den vollständigen Staatseigentum an allen wiedergefundenen Artefakten, wie es die Gesetze zum kulturellen Erbe Polens vorschreiben.
Sollten Inhalte gefunden werden, könnte es sich um unbezahlbare Kunstwerke, Edelmetalle oder Paneele aus dem Bernsteinzimmer handeln – einem reich dekorierten barocken Raum, der 1941 aus Tsarskoe Selo geraubt und später nach Königsberg transportiert wurde.
Seitdem wurde keine verifizierbare Spur des Bernsteinzimmers gefunden.
Archäologen werden die Arbeiten unter der Aufsicht pommerscher Erbevertreter und in Abstimmung mit lizenzierten Fachleuten durchführen.
Ein Universitätsarchäologe hat strenge Peer-Review und wissenschaftliche Methodik gefordert und darauf hingewiesen, dass viele ähnliche Legenden in Europa keine materiellen Beweise geliefert haben.
Diese norddeutsche Suche erfolgt getrennt von den langbeworbenen Versuchen, einen "Nazi-Goldzug" im Südwesten Polens zwischen Wrocław und Wałbrzych zu lokalisieren.
Diese Legende dreht sich ebenfalls um geraubte Naziwerte, aber frühere offizielle Ermittlungen, einschließlich militärischer Erhebungen im Jahr 2016, fanden keine substantiierenden Beweise.
Historiker und Wissenschaftler haben den Goldzug als Mythos beschrieben, trotz intermittierender Medieninteresse.