Dänemark belebt den EU-Vorschlag zur „Chat-Kontrolle“ für das Scannen verschlüsselter Nachrichten.
Neunzehn EU-Länder unterstützen Plan zur Überwachung privater Kommunikationswege auf Kindsmissbrauchsmaterial, während die Abstimmung im Oktober 2025 bevorsteht.
Dänemark hat den umstrittenen 'Chat Control'-Vorschlag der Europäischen Union wieder eingeführt, der vorschreibt, dass Messaging-Dienste private Kommunikationen, einschließlich verschlüsselter Nachrichten, auf Material zum sexuellen Missbrauch von Kindern (CSAM) scannen müssen.
Das Maßnahme wurde am 1. Juli 2025 vorgelegt, als Dänemark den Vorsitz im Rat der EU übernahm.
Der Vorschlag wird seit 2022 debattiert, hat jedoch wiederholt keine Mehrheit gefunden.
Dänemark drängt nun auf eine Annahme bereits am 14. Oktober 2025.
Laut aktuellen Updates unterstützen derzeit neunzehn EU-Mitgliedstaaten den Plan, während Deutschlands Haltung unentschieden bleibt.
Unter früheren Versionen wären alle Anbieter von Messaging-Diensten verpflichtet gewesen, clientseitiges Scannen privater Nachrichten durchzuführen.
Überarbeitete Texte aus Belgien und Polen in 2024 und Anfang 2025 hatten versucht, das Scannen auf geteilte Fotos, Videos und URLs zu beschränken oder die Teilnahme freiwillig zu gestalten, konnten jedoch keinen Konsens erreichen.
Datenschutz- und Technologieexperten haben Bedenken geäußert, dass solche Maßnahmen die Verschlüsselung untergraben könnten, eine Technologie, die von Diensten wie WhatsApp, Signal und ProtonMail weit verbreitet genutzt wird, um Kommunikationen zu sichern.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat zuvor entschieden, dass die Schwächung des Verschlüsselungsschutzes nicht zulässig ist.
Das offizielle Programm der dänischen EU-Präsidentschaft betont die Stärkung der Fähigkeit der Strafverfolgungsbehörden, schweres Verbrechen zu bekämpfen und den Missbrauch neuer Technologien zu verhindern, während auch Datenschutzüberlegungen angesprochen werden.
Die Verhandlungen sind im Gange, und Deutschlands Position wird voraussichtlich ein entscheidender Faktor für das Ergebnis sein.
Der 'Chat Control'-Vorschlag ist Teil einer breiteren EU-Agenda zur digitalen Sicherheit.
Am 24. Juni 2025 stellte die Europäische Kommission die erste Phase ihrer ProtectEU-Strategie vor, die darauf abzielt, Fähigkeiten für Strafverfolgungsbehörden zu entwickeln, um private Daten bis 2030 zu entschlüsseln.