Der französische Premierminister Bayrou schlägt vor, zwei Feiertage zu streichen, um das Defizit zu reduzieren.
Ostermontag und der 8. Mai möglicherweise als Teil des Sparpakets in Höhe von 43,8 Milliarden Euro gestrichen.
Ministerpräsident François Bayrou präsentierte am 15. Juli 2025 ein Paket von Sparmaßnahmen, das darauf abzielt, das Haushaltsdefizit Frankreichs zu reduzieren, das 2024 bei 5,8 % des BIP lag.
Zentraler Bestandteil des Plans ist der Vorschlag, zwei Feiertage — den Ostermontag und den Tag der Befreiung Europas am 8. Mai — abzuschaffen, um die wirtschaftliche Aktivität zu erhöhen und die Staatseinnahmen zu steigern.
Das breitere Paket, das auf etwa 43,8 Milliarden Euro geschätzt wird, beinhaltet auch, die meisten öffentlichen Ausgaben, Sozialleistungen und Renten auf dem Niveau von 2025 einzufrieren, die Inflationsanpassungen bei den Steuerklassen auszusetzen und die Verteidigungsausgaben um 3,5 bis 6,5 Milliarden Euro zu erhöhen.
Bayrou plant, das Defizit bis 2026 auf 4,6 % zu senken, mit einem langfristigen Ziel von 3 % bis 2029.
Während einer Pressekonferenz rechtfertigte Bayrou die Kürzung der Feiertage, indem er auf die Ansammlung von Feiertagen im Mai hinwies und erklärte, dass die Abschaffung dieser Feiertage mehr Arbeitstage und eine höhere Produktivität ermöglichen würde.
Er verwies darauf, dass die Staatsverschuldung eine „tödliche Gefahr“ darstellt, die dringendes Handeln erfordere.
Der Vorschlag hat oppositionelle Reaktionen über das gesamte politische Spektrum hinweg ausgelöst.
Rechts- und sozialistische Fraktionen kritisierten den Schritt und drohten mit einem Misstrauensvotum.
Der Vorsitzende des Nationalen Rassemblement, Jordan Bardella, bezeichnete die Abschaffung des Feiertags am 8. Mai — einer Ehrung des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa — als „Angriff auf die Geschichte“ und sprach sich gegen die Maßnahme aus.
Gewerkschaften haben den Vorschlag als Untergrabung nationaler Traditionen verurteilt, und auch von links- und rechtspolitischen Abgeordneten sind Einwände laut geworden.
Die Unfähigkeit der Regierung, eine Mehrheit im Parlament zu bilden, bedeutet, dass das Paket möglicherweise verfassungsrechtliche Manöver erfordert, um verabschiedet zu werden.
Die Regierung von Bayrou plant, im Oktober einen detaillierten Haushaltsentwurf vorzulegen.
Marktbeobachter haben gewarnt, dass das Versäumnis, die Maßnahmen umzusetzen, Frankreichs Kreditrating gefährden und die Borrowing Costs erhöhen könnte.
Der Vorschlag zur Kürzung der Feiertage hat eine Debatte darüber ausgelöst, wie man fiskalische Disziplin mit der Bewahrung von historischer Erinnerung und sozialer Tradition in den öffentlichen Finanzen Frankreichs in Einklang bringen kann.