Jamie Dimon warnt, dass Europa an globaler Wettbewerbsfähigkeit verliert und auf Marktsättigung hinweist.
JPMorgan-CEO hebt den Rückgang des Anteils Europas am US-BIP hervor und warnt, dass die Märkte die Risiken von Zinsen und Tarifen unterschätzen.
Der CEO von JPMorgan Chase, Jamie Dimon, überbrachte eine deutliche Botschaft über die wirtschaftliche Lage Europas und die globalen Märkte während einer Veranstaltung in Dublin, die vom Außenministerium Irlands ausgerichtet wurde.
Dimon hob einen signifikanten Rückgang des wirtschaftlichen Gewichts Europas hervor und bemerkte, dass das BIP von rund neunzig Prozent der Vereinigten Staaten auf etwa fünfundsechzig Prozent in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren gefallen ist.
Er erklärte unverblümt: „Ihr verliert“, und unterstrich damit die Bedenken bezüglich der Fähigkeit des Kontinents, mit den USA und China zu konkurrieren.
Er beschrieb einen Mangel an global skalierten Unternehmen in Europa im Vergleich zu den USA und betonte die Notwendigkeit einer tieferen Integration, wie etwa einen vollendeten Binnenmarkt, um die Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen.
Dimon warnte außerdem, dass die Finanzmärkte nicht in der Lage sind, die steigenden Risiken, die mit den aktuellen wirtschaftspolitischen Entwicklungen verbunden sind, angemessen zu berücksichtigen.
Er schlug vor, dass von den Vereinigten Staaten verhängte Zölle, zusammen mit strukturellen inflationsbedingten Druckfaktoren – wie der Migrationspolitik und dem Bundesdefizit – die Federal Reserve dazu veranlassen könnten, die Zinssätze zu erhöhen.
Dimon schätzte die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung auf vierzig bis fünfzig Prozent, verglichen mit einer vom Markt eingepreisten Wahrscheinlichkeit von etwa zwanzig Prozent.
Er sagte, die Märkte würden „Selbstzufriedenheit“ zeigen und seien „unempfindlich“ gegenüber diesen Risiken.
Dimon wies auf Schwierigkeiten hin, Echtzeit-Wirtschaftsdaten zu interpretieren, und signalisiert Unsicherheit über die vollen Auswirkungen protektionistischer Handelsmaßnahmen sowie über demografische und globale Handelsverschiebungen.
Er verstärkte die Notwendigkeit eines dauerhaften Handelsrahmens zwischen der EU und den USA, um Klarheit über Zölle zu schaffen, und forderte eine zügige Einigung, um Marktdisruptionen zu vermeiden.
Die Äußerungen folgen Monaten der Markstärke und des Optimismus, was die Überprüfung anregt, ob die Märkte die politischen Risiken wie Zölle und mögliche Zinserhöhungen angemessen widerspiegeln.